Freitag, 30. Dezember 2011

Die neue Welt

„Komm, es wird Zeit für die neue Welt.“
„Kein Problem, ich folge Dir wohin du auch gehst.“
„Ich bin gegangen, um Dir diese neue Welt zu gestalten und jetzt ist alles bereit.“
Lesley, das war Hekimas Stimme.
Das ist unendlich gut!! Nur wenn du seine Stimme hörst, kannst du mich sehen, wie ich bin.
Mahisha fröstelt es leicht.
„Dann bist du jetzt gekommen, um mich in diese neue Welt mitzunehmen?“
„Sehr gerne, sogar.“
„Heißt das, wir verlassen alles Sichtbare?“
„So ist es.“
„Wie heißt diese Welt in die wir jetzt gehen?“
„Sie wird den Namen haben, den Du ihr gibst.“
Mahisha, komm, setz dich mit mir auf diesen Stamm hier. Ein lauer Wind weht um die beiden. Mahisha folgt gespannt jeder Aktion von Lesley. Werden sie gleich einfach weg sein?
Lesley sucht eine Weile. Schließlich hält er in jeder Hand einen weißen Stein.
„Schau sie dir genau an.“
„Darf ich sie mal haben?“ Aufmerksam befühlt und betrachtet Mahisha die beiden harten Kerle. Dann gibt sie sie Lesley zurück und schaut ihn erwartungsvoll an. Sie will nun keine Zeit mehr mit langen Fragen verschwenden, zu gespannt ist sie, was nun geschehen wird.
Lesley legt sich in jede Hand einen weißen Stein. Dann schließt er eine Hand, so dass einer der beiden weißen Steine nicht mehr zu sehen ist.
„So, Mahisha, jetzt ist einer der beiden Steine weg.“
„Nein, Lesley. Der Stein ist in deiner Hand verborgen.“
„Aber du siehst ihn doch nicht mehr!“
„Ja, ich verstehe.“
„Welcher der beiden Steine ist nun also realer oder überhaupt existent?“
„Beide Steine existieren.“
„Woher weißt du das so sicher?“
„Ich habe beide gesehen!“
Sag mir, siehst du den Stein, der jetzt in der Hand eingeschlossen ist, auch noch? Also könntest du ihn mir beschreiben?“
„Ja, ganz sicher. Er hatte mehr so eine Art Herzform.“
„Wie kannst du das wissen ohne ihn jetzt zu sehen?“
„Ich sehe ihn. Sein Bild hat sich in mir wie gespeichert.“
„Mahisha, du wirst mir nur in diese andere Welt folgen können, wenn du jetzt aufnimmst, was ich sage.“
„Okay.“
„Oft habe ich dir gesagt, wie wichtig das ist, was du nicht mit deinen Augen sehen kannst….“
„Diese Welt, die für dich bereitet ist, ist so real wie verborgen.“
„Wird es jetzt etwas wieder unspektakulär?“
Lesley lacht fröhlich, so dass seine weißen Zähne hervor strahlen.
„Mahisha, du bist längst befreit von allem Unspektakulärem. Du bist ins Leben gekommen.“
„Langeweile war gestern. Heute lebe ich, “ lacht Mahisha und erahnt die Tragweite ihrer Worte nur wie durch einen Dunst.
„Was hindert mich dann hinein zu gehen?“
„Die Sichtbarkeit. Sie erscheint dir realer. Der Zugriff auf die Sichtbarkeit ist die Ablenkung.
„Lesley, ich kann den weißen Herzstein genaue so deutlich sehen wie den Stein in deiner offenen Hand.“
„Ja, genau das meine ich. Würdest du auch den verborgenen Stein wählen?“
„Alles, was du nicht verlieren willst.“
„Diese Welt ist in dir.“

Freitag, 9. September 2011

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(aufgenommen von Peter Cherchi)

Montag, 15. August 2011

31. Liebe ist noch unbekannt

Paar

„Ich fühle so eine starke Liebe zu dir, Lesley.“
„Dann befindet sich unsere Beziehung möglicherweise auf einem wackeligen Grund.“
„Äh, ich dachte, du freust dich…“
„Die Liebe aus der Seele ist unberechenbar,“ entgegnet Lesley während er sich eine Mango vom Boden aufliest.
„Möchtest du auch eine süße, saftige Mango?“
„Später, vielleicht. Ich fühle mich gerade so durcheinander gehauen – so getrennt von dir.“
„Denk daran, alles ist umgekehrt. Du wirst gerade umgestellt. Das ist alles.“
„Ist meine Liebe zu dir und deine zu mir jetzt etwa weg, geliebte Hoheit?“ Lesley schaut Mahisha mit seinen schönen tief braunen Augen fragend an.
„Das die Antwort „Nein“ lauten muss, ist mir ja längst klar….“
„Du hast einfach Liebe mit einem Gefühl verwechselt.“
„Siehst du da die beiden Kinder, die uns noch nicht entdeckt haben?“
„Ja, die beiden Kinder von meinen Nachbarn. Tassilo hat gerade einen Turm mit kleinen Abfallklötzchen aus der Schreinerei aufgeschichtet.“
Da kommt Rosalie singend aus dem Haus und …oh, nein…streift den Turm unachtsam. Alles ist zusammengestürzt und Tassilo weint.
„Dann trösten wir ihn jetzt und zeigen ihm, wie er ihn an einem etwas sicheren Ort erneut bauen kann.“
„Okay, aber worauf willst du hinaus, Lesley?“
„Liebe ist nicht schwach und schutzbedürftig, ein labiles Konstrukt der Seele, das man schützen muss, damit es nicht ins Wanken gerät, wie dieser Turm. Liebe ist nicht ständig vom Einsturz bedroht durch ein paar Kilos, 3 Pickeln, rücksichtslosem Verhalten, Verweigerung der Erwartungen oder Falten. Menschliche Liebe hingegen bleibt unberechenbar. Ein Vertrag, ein Abkommen, ein Bund, ein Ja vor Würdenträgern kann menschliche Liebe nicht sichern.“
Lesley hockt sich hin und lässt eine Hand voll Sand durch die Finger rinnen. Dann fährt er fort:
"Liebe setzt sich auch noch durch, wenn der Körper völlig zerschlagen ist und die Seele ihre dunkelste Stunde erlebt. Hakima, der Meister hat das gelebt. Das zeigte die Überlegenheit der Liebe."
"Ja, jetzt sehe ich es!"
„Das Leiden des Menschen ist doch eigentlich seine verletzbare Seele. Die Earthy‘s haben richtig viel zu tun, alles unter Kontrolle zu halten, um lebensfähig zu sein.“
„Das raubt Zeit zum Leben.“
„Ich bin gekommen das Leben zu bringen…“ Lesley läuft eine Weile schweigend vor Mahisha her. Dann bleibt er stehen und reicht Mahisha die Hand.
„Komm! Lass mich dir zeigen, was ich meine.“

Lesley scheint eine Weile die warme Luft bewußt einzuziehen und den Duft der Blumen zu genießen.

„Liebe existiert außerhalb dieses labilen Konstrukts. Sie ist nicht wandelbar. Liebe ist eine feste Größe, die sich nie, nie ändert. Wenn sie sich ändern könnte, wäre sie von dieser Welt.“
„Du meinst, Gefühle sind völlig ungeeignet, um Liebe zu messen.“
Lesley lacht und legt seinen Arm freundschaftlich um Mahisha, während er weiter redet:
„Liebe ist ein Lebensraum und viel mehr als ein Gefühl.“
Nehmen wir an, Du besuchst den Rosengarten von Arusha, hast aber eine verstopfte Nase. Du kämst doch wohl nicht auf die Idee zu behaupten, dass die Rosen nicht duften. Die Rosen verströmen ihren Duft ständig in die Atmosphäre - unabhängig davon, wie viel du davon wahrnimmst."
Mahisha denkt angestrengt nach und versteht noch nicht so recht. Lesley redet ruhig weiter:
„Liebe ist für die Highlander so existentiell wie für einen Earthlander die Luft zum Atmen. Was für ein brutales Spiel wäre es, wenn bei Wohlverhalten die Luft zum Atmen ausreichend zur Verfügung stünde, hingegen bei Missfallen du ernste Probleme bekämest.“

Liebe orientiert sich nie am Verhalten eines anderen. Menschen mögen die seelische Liebe als Machtinstrument einsetzen. Aber die echte Liebe tut dies nie. Liebe steht weit über jeder Manipulation.“

„Das zeigt aber nur die Schwäche dieser Erscheinung, die man Liebe nennt. Also, so ein Himmlischer oder Highlander, der die Luft der Liebe nicht atmet, ist doch dann unterversorgt, oder?“

„Das ist das große Problem fast aller Hochländer zur Stunde!
Unterversorgung ist so ein existentieller Zustand, dass er ausgeglichen werden muss.“

„Mahisha, hast du eine Ahnung, wie er das tun könnte?“

Mahisha senkt den Blick und murmelt: „Jetzt kann ich aus meinem Erfahrungsschatz reichlich einbringen.“
„Komm, heb deinen Kopf ruhig. Mich interessiert, was du zu sagen hast.“

Mahisha richtet sich auf und beginnt eifrig zu erläutern:
"Also, wenn so ein Highlander da oben nicht genug Liebe geatmet hat, bedient er sich wieder aus dem Bekannten – aus der Atmosphäre der Earthy‘s. Er wird sich am Falschen bedienen und es für das Richtige halten. Schätze mal, es wird ihn schleichend vergiften.“

„Mein Gott, wir sind wirklich schon viel zusammen gewesen. Du erkennst schnell. Aber jetzt setz Weisheit ein.“

Langsam beginnt Mahisha wieder zu reden und sie spürt, wie sich die Energie von Weisheit aus ihr verströmt:

„Im Highland gibt es nie einen Mangel an Liebe. Du verlierst hier das Bedürfnis zu kompensieren, was nicht kompensierbar ist. Ausgleichen kann man nur effektiv gesehen mit etwas Vergleichbarem. Die Matrix bietet aber nichts Vergleichbares. Also ist jeder Versuch Mangel auszugleichen der Anfang eines Irrwegs, ein Verlassen der Liebe.“
Mahisha scheint es sichtlich schwer zu fallen weiter zu reden:
„Meine Liebe zu John, um Halt zu finden, ist also ein Zeichen für himmlische Unterversorgung. Liebe lebt vom sich Verströmen. Die Mbingunis brauchen nichts, weil sie alles haben. Also können sie auch alles genießen, weil sie es nicht hastig verzehren müssen.“


„Weißt du Lesley,“ sagt Mahisha, während sie die Hand von Lesley liebevoll streichelt, „für mich wäre es die Hölle ohne Liebe leben zu müssen.“

„Ja, Hölle ist die völlige Abwesenheit von Liebe.“

30. Denk immer höher

Krankenhaus

„Mahisha, komm wir gehen.“
Mahisha springt aus dem Bett und kleidet sich an: „Abelina, es ist so schön, dass du da bist.“
„Mahisha, ich kann nur immer wider sagen. Ich bin nie weg.“
„Wie konnte ich dich dann nur so vermissen?“
„Willst du es wirklich wissen?“ Mahisha und Abelina gehen durch den langen Krankenhausgang ohne dass ihnen jemand begegnet. Nur ein Paar Schritte sind zu hören.
„Ich bin froh, dass wir keinem begegnet sind. Vielleicht hätte man mich überreden wollen noch zu bleiben.“ bemerkt Mahisha erleichtert.
„Ein Mbinguni ist nie auf der Flucht.“
„Aber Spaß gemacht hat es schon, sich auf leisen Sohlen davon zu schleichen.“
„Du liebst das Abenteuer, so wie ich“, bemerkt Abelina feixend.
Zügig verlassen beide das Krankenhaus und befinden sich mit einmal auf einem unscheinbaren Pfad.
Mahisha schaut sich erstaunt um.
„Das ist er!“
„Du meinst den Pfad des Lebens, nicht wahr?“ lacht Abelina wissend.
„Wie sind wir nur so schnell hergekommen? Ja, hier bin ich gestern mit Lesley gegangen.“
„Abelina, jetzt sag mir bitte, warum ich dich vermisse, obwohl du nie weg bist.“
„Jede Matrix ist vollkommen ungeeigneter Lebensraum für dich, Geistwesen. Wenn du sie für die Wirklichkeit hältst, wird sie dich klein halten, zum Beispiel mit Lächerlichkeit. Wenn sie dich kleinhalten darf, hat sie dich gefangengenommen. In ihr ist alles der Vergänglichkeit unterworfen und begrenzt. Du kannst mit einem Mal nur alles durch die Brille der Vergänglichkeit und Nichtigkeit sehen und dann redest und denkst du wie ein Mensch und siehst nicht mehr all das Schöne das Dich ständig umgibt.“
„Dann scheint sich das Krankenhausbett in dieser Matrix zu befinden,“ sagt Mahisha schnell, froh einen Schuldigen gefunden zu haben.“
„Abelina lacht und stupst Mahisha fröhlich an. Okay. Ich liebe Dich.“
„Verstehe schon, als ich in dem Bett im Krankenhaus lag, benahm ich mich ganz und gar wie ein Patient es tun sollte und tickte dann so, wie man es dort erwartet.“
„Das kann leicht passieren bei neuen Rollensituationen.“
„Siehst du, ich bin ewig und eben nicht vergänglich. Erhebst du dich aus dieser Sinneskreation heraus, erkennst du erst, wie groß und grenzenlos, ewig, unantastbar du bist. Deine Welt ist eine höhere Lebensform. Denk immer höher und sieh immer weiter. Du kannst nie hoch genug denken.“

Vogel-hebt-ab

„Wie erkenne ich, dass ich rausgegangen bin?“ Mahisha schließt die Augen, so als wolle sie jene andere Welt dort finden.“
„Du suchst, worin du bist. Verweigere einfach ganz entspannt jedem Zugriff der Sinneswelt, das hilft dir in der Wunderwelt schneller vertraut zu werden. Du kannst die Augen ruhig wieder aufmachen. Und du wirrst die Wahrnehmung, die du gerade hattest nicht verlieren.“
„Lesley! Wusste doch irgendwie das du da bist.“
Beide scheinen glücklich über diese Begegnung zu sein.
Lesley geht ein paar Schritte voraus. Als sie aufschaut, sieht sie Hekima dort laufen, wo eben noch Lesley ging. Ihr Herz beginnt wild zu klopfen als sie zuhört.“
„Daran erkennst du auch, dass du rausgegangen bist: Es gibt kein Gesetz mehr. Also gibt es keine Angst mehr davor etwas nicht richtig zu machen. Es gibt keine Angst mehr davor gemaßregelt zu werden. Es gibt keine Angst mehr vor Strafe, Unvollkommenheit oder Unreinheit. Die Messlatte, die immer zu hoch lag, ist weg. Hier bist du. Hier atmest du gute Luft. Es findet sich hier nur noch die Hochkultur der Liebe.“
Wozu gibt es dann Gesetze oder Bestimmungen?
Sie schützen und bewahren bis zu dem Augenblick der in Kraft getretenen Befreiung.
Wie kann etwas gut sei, was gefangen nimmt?
Bestimmungen sind für die Blinden und Unmündigen. Wer blind ist braucht Schutz, ebenso wer unmündig ist.
Eine Meerkatze traut sich ganz dicht ran und greift Mahisha blitzschnell in die Tasche.
„He, du mutiges Äffchen, wenn ich etwas für dich hätte, hättest du es schon bekommen.“
„Wie passt das zusammen so ein Geistmensch und Gesetze?“
„Sie bringen ständige Konfrontation mit seiner Natur. Diese leidige Konfrontation will wie ein kleines Kind seine Aufmerksamkeit erregen, damit er sieht, es gibt einen höheren Weg und es endlich für möglich hält, dass er darauf gehen kann – frei, die Weite entdeckend. Jeder hat diese Entscheidung zu treffen.“
„Wart mal, Lesley, mir dämmert gerade etwas.“ Mahisha bleibt unversehens stehen und spricht langsam weiter:
„ So ein Highlander, der braucht doch kein Gesetz.
Wozu auch? Er lebt ja.“
„Mahisha, das ist eine Eröffnung, die du da gerade bekommen hast.“

„In dieser Welt mag ich sein. Ich komme mit.“
„Moment mal, Lesley, ist diese Ruhmeskrone “Gloriosa“ jetzt giftig?“
„Nein.“
„Sie ist es nicht.“
„Du meinst, jetzt ist sie es nicht.“

Sonntag, 31. Juli 2011

29. Gloriosa

Mahisha pflückt ein paar Blumen und ordnet sie sorgfältig in ihrer Hand zu einem Strauß. Gerade legt sie ihren Kopf etwas schief und schaut ihn sich mit zusammengekniffenen Augen prüfend an. Dann seufzt sie ganz tief, während sie ein eigenwilliges Blümchen tiefer steckt. Unter dem großen Strohhut sieht niemand die feinen Rinnen im staubigen, verschwitzten Gesicht.

Gloriosa-verkleinert

„Hast Du diese Blume schon?“
Lesley ist wie aus dem Nichts gekommen und steht da mit einer Blume in der Hand.
„Lesley, du bist da! Allein schon das du da bist ändert gleich so vieles.“ Mahisha Herz schlägt so laut, dass sie meint, jeder müsste es hören.
Lesley lacht breit und freundlich: „Mal sagen, du siehst mich jetzt:“
Mahisha schaut auf die orange Blume in Lesleys Hand.
„Nein, die muss ich übersehen haben. Schön passt sie rein.“
„Diese Lilie wächst unter den widrigsten Bedingungen, weil sie sich stets zum Licht hochrankt und sie tut das immer an stärkeren, gesunden Pflanzen entlang.“
„Das ist klug von dieser Lilie. Wie ist ihr Name? Vielleicht sollte ich sie kennen, wenn sie so kluge Dinge tut.“
“Darf ich vorstellen: Das ist Gloriosa! Aber du kannst sie auch Ruhmeskrone nennen.“
„Was tut sie, dass sie diesen Namen hat?“
„Sie gehört zur lebenden Schöpfung, die dich erfreut.“
Staunend betrachtet Mahisha die Blume in ihrer Hand: „Hier stehst du und wartest darauf, mich so zu erfreuen? Was für eine unfassbare Liebesverschwendung steht hinter allem!“
„Alles was du so genießt, wird in die Schönheit der ewigen Bestimmung zurückgeführt“, philosophierte Lesley.
„Dann bin ich in die Schönheit der ewigen Bestimmung gekommen…. Ich musste es nur erkennen!“
„Bingo!“
„Jetzt fühle ich es sogar.“
Lesley und Mahisha gehen eine Weile schweigend nebeneinander her. Beobachtet werden sie nur von den neugierigen Meerkatzen, die sich nach einiger Zeit entscheiden mit wildem Gezeter durch die Bäume zu toben.
Lesley lacht und ruft ihnen etwas zu. Dann fragt er unvermittelt:
„Was tut sich unter deinem schönen Strohhut?“
„Du weißt es.“
„Weißt du es auch?“
„Ich nehme an, du zeigst dich mir, damit auch ich sehe.“
„Ich bin tatsächlich hier, weil du sehen willst.“
„Mahisha, warum definierst du dich nur über das, was andere anerkennen? Warum erlaubst du, dein Spiegelbild zu sein statt Du selbst, die Echte?“
„Es sind Scheiß-Spielregeln!“ murmelt Mahisha sichtlich erregt.
„Ja.“
Mahisha wischt sich erschöpft durchs Gesicht und schaut zum ersten Mal auf:
„Du bist auch…So schlimm ist es…!“
„Immer wenn du Dich über das definierst, was andere anerkennen, begibst du dich in eine andere Matrix als die, in der ich bin.“
„Aber du bist da.“
„Du liebst die Wahrheit, darum komme ich.“
„Möchtest Du, dass ich dich oft besuchen komme oder wählst du mit Dauerberechtigung zu sein, wo ich bin. ---?“
„Ich war da doch schon mal…“ murmelt Mahisha traurig.
Schweigend laufen sie über das trockene Gras.
„Du bist da. Aber du glaubst es nicht, “ korrigiert Lesley sie sanft aber nachhaltig.
„Du bist angekommen.“ Dann macht er eine ausladende Bewegung mit dem Arm, als wolle er die gesamte Vegetation einschließen. Alles andere schafft dir eine Trugwelt mit …giftigen Pflanzen. Diese Trugwelt existiert für dich nur durch Glauben an sie.“
„Bei denen die zu dir gehören geschieht alles durch Glauben.“
„Ja. Bei uns geschieht alles durch Vertrauen.“
„Ist diese wunderschöne Gloriosa giftig?“
„Sie ist es.“
„Du hast mir eine giftige Blume gegeben!?“
Mahisha schaut fragend auf. Aber sie hört nur noch eine Stimme tief in sich:
„Mahisha, entscheide dich. Du bist in menschlicher Gestalt, aber du bist kein Mensch. Diese Matrix ist dir zu eng. Sie quält deine Bestimmung.“
Mahisha zögert. Sie hört Johns Stimme, der sie zur Pflicht ruft.
Unendliche Bilder drehen sich in ihr. Geisterbahnartig tauchen Szenen und Situationen auf: „Du musst in dem schwarzen Buch lesen!“ – Du musst die Geschichten über ihn kennen.“ – „Du musst denen gehorchen, die dich über das schwarze Buch lehren.“ – Mit ein bisschen mehr Mühe, schaffst du das. Wir haben es auch geschafft!“ Versäum nicht die Zusammenkünfte!“
Mahisha setzt sich etwas müde auf einen Stein und wischt sich mit einem Stück Stoff ihres T-Shirts den Schweiß aus dem Gesicht.
„Du hast die Macht.“
Mahisha fühlt sich unendlich müde und beschließt etwas auszuruhen.
Mahisha träumt und sieht:
Schwarze Bücher, vermeintliche Geistliche und Schlangen stehen an jeder Ecke bereit sie zu erschrecken und sie in ein Korsett zu zwingen.“

„Sie verfolgen mich!“ ruft sie laut aus.

Mahisha erwacht und liegt in einem Krankenhausbett. Die schwarzen Schwestern lachen sie freundlich an: „Du warst zu lange unter der heißen Sonne! Man hat dich ausgetrocknet und verwirrt hergebracht.“
„Wo ist Lesley?“
„Es war niemand bei dir als man dich fand.“
Mahisha schaut auf den Strauß neben ihrem Bett: „Den hast du fest in der Hand gehalten.“
„Hallo Gloriosa!“ sagt sie matt.
„Ich richte dich etwas auf. Der Krankenhausgeistliche wird gleich hier sein.“
„John hat mich gerufen. Da hätte ich vielleicht gehen sollen, statt diesen Sparziergang zu machen…“ sinniert Mahisha noch etwas verunsichert.
Der Krankenhausseelsorger tritt in dem Moment ein.
Er begrüßt sie freundlich und setzt sich an ihr Bett: Er fragt sie nach ihrem Ergehen und redet dies und das, bevor er anspricht, was seine Pflicht zu sagen ist:
„Wir sind nicht hier zu unserem Vergnügen. Alle verirrten Seelen führt der gute Hirte wieder auf den Pfad des Lebens. So darfst auch du jetzt Vergebung empfangen….“
„Verzeihung“, Mahisha richtet sich kerzengerade im Bett auf und unterbricht den freundlichen Mann angewidert von dem Glibber der Worte: „Ich war mit IHM. Jetzt weiß ich es. Das muss der Pfad des Lebens gewesen sein.“
„Mein Kind, wovon reden Sie? Wer war bei Ihnen?“
Sie sprachen doch gerade von diesem guten Hirten, der uns auf dem Pfad des Lebens führt. Ich habe mit Ihm einen Sparziergang gemacht und Blumen gepflückt.“
In dem Augenblick fühlt Mahisha sich dumm und sackt kurz in sich zusammen. Gedanken tanzen im Zimmer, die jedes Wort von ihr ins Lächerliche ziehen.
„Er ist dort, wo Sein Wille getan wird“, bemerkt der Pater nun leicht ungeduldig über so viel Uneinsichtigkeit.
„Ich bin mir sicher, dass das was ich tat, bei allem Zweifel, die bestehen könnten, richtig war.“
„Die Sonne hat dir sehr zugesetzt, wie ich hörte.“ Der Geistliche greift nach Mahishas Hand und redet mit beruhigender Stimme weiter: „Hör zu, wenn wir uns etwas sehr wünschen, kann es sein, dass wir meinen, es wäre da…“
„Was ist, wenn er tatsächlich da war?“
Der Geistliche scheint einen Augenblick zu stutzen, lächelt dann aber, so als hätte er beim Schachspiel eine Möglichkeit entdeckt die Spielfigur des gegnerischen Spielers unabwendbar anzugreifen und fährt fort:
„Dann hätte er dich wohl an deine Pflichten erinnert. Er hätt dir gesagt: Geh und sei John eine gute Hilfe dabei, Menschen für die Übereinstimmung zu finden“
„Euer Ehren, meinen Pflichten komme ich gerne nach. Aber dies gehört nicht zu meinen Pflichten.“
„Wir müssen dort sein, wo er uns hin ruft.“
„Besser hätte ich es jetzt auch nicht sagen können“, sagt Mahisha weise und schweigt diesmal. Bitte gehen Sie jetzt. Ich will noch etwas ausruhen.“
Mahisha fällt in einen Erschöpfungsschlaf, als sie langsam aufwacht und ins helle Licht blinzelt, spürt sie Abelinas Gegenwart.
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Hallo lieber Leser, an der Stelle geht es in ungefähr einer Woche weiter... Gönnt Euch was und genießt das Leben, denn Ihr seid der Wahrheit ganz nah gekommen.

Donnerstag, 28. Juli 2011

28. Bodyguard

Nachthimmel

Mit den Schuhen in der Hand tastete sich Mahisha die Treppe hinab. Licht schimmert durch die Ritzen der Küchentür und verrät, dass jemand genau wie sie nicht schlafen kann. Vorsichtig öffnet sie die leicht rostige Tür. Als sie hinausschlüpft, entreißt ihr ein Windstoß die Tür und wirft sie krachend ins Schloss.
Der Schatten einer Person taucht am Küchenfenster auf. Es kümmerte sie nicht; sie rennt über den Hof, die Schuhe in der Hand.
Sie rennt den bekannten Weg zum Waisenhaus entlang. Es ist stockfinstere Nacht. Nur gut so, denkt sie. Keiner braucht die Tränen auf ihrem Gesicht zu sehen.
„Wozu hast du mich gerettet, wenn ich es nicht schaffe, bedeutsam zu leben?
Es scheint so, als wenn es keiner weiß, wie bedeutsam ich bin, nicht mal ich weiß es eigentlich. Warum bringe ich nicht so viel Leben hervor wie…Lesley?“
Sie hört die vertraute Stimme irgendwo in sich:
„Wer hat es gewagt deine Unbeschwertheit anzutasten? Was hat dir die pure Freude an Seiner Anwesenheit genommen?“
„Du klingst ja richtig empört!?“ Mahisha bleibt stehen, hört keuchend vor Anstrengung in sich hinein und wundert sich.
„Ja, das stimmt, was du sagst. Ich war mir nicht mehr sicher, ob Er wirklich da ist. Aber, woher weißt du all das?“
„Ich bin einfach immer da.“
„Moment mal, wer bist Du?“ Mahisha wendet sich zur Seite und erschrickt gehörig.
„Aus dem Vergleich kommt kein Leben hervor“, sagt ein großer weißer Mann mit, fast könnte man meinen, etwas atemloser Stimme, den sie in der Region noch nie gesehen hat. „ Das war knapp!“
„Du kennst Hekima. Du trägst das gleiche Parfüm.“
„O, ja, er hat mich sozusagen angestellt.“
„Für welchen Job hat er dich angestellt?“
„Ich arbeite als Bodyguard.“
„Ah, als Leibwächter hat er Dich angestellt!“
„Gab es eine Gefahr?“ fragt Mahisha vorsichtig.
„O, ja. Siehst du dein Vertrauen ruft alle Guttaten aus dem Nichtsichtbaren ab und macht sie dir vollkommen verfügbar. Du bist dann sicher an jedem Ort und bringst alles direkt auf die Erde.“
„Ja, die Highland-Mbingunis kennen dieses Vertrauen. Es ist ihr Lebensstoff.“
„Nun, du warst gerade mit dir unzufrieden und hast richtig herumgenörgelt“, sagt der große Weiße.
„Du hast es gehört? Aber das ist doch …“, Mahisha schafft es nicht mehr weiter zu reden.
„Sieh, wie könnte ich sagen, es ist nicht so schlimm, wenn es dir nicht gut tut oder soll ich sagen, Dich sogar in Gefahr bringt.“ sagt der Große ernst.
„Ich befand mich in akuter Gefahr von Selbstmitleid dahingerafft zu werden, sagt Mahisha ein wenig belustigt von der Dramatik.“
„Du warst ausgesuchte Beute eines hungrigen Löwen.“
„Aber…“ stammelt die sonst so schlagfertige Mahisha „…doch sicher kein Problem für dich oder muss ich mich fürchten?“
„Nein, musst du nicht. Ich habe es dir nur gesagt, weil du gefragt hast. Dir wird nichts mehr zustoßen.“
„Du kommst mir sehr pflichtbewusst vor.“
„Ich weiß, wen ich vor mir habe.“
„Das schätze ich mehr, als ich im Moment ausdrücken kann. Danke.“
Beide schweigen. Dann kommen sie zum Waisenhaus. Mahisha legt sich ein wenig in die Hängematte im Innenhof, der den Kindern am Tage als sichere Spielzone dient. Mahisha schaut sich um und fragt leise in die Nacht: „Bist du noch da?“ Aber der Große von eben ist nicht mehr zu sehen, dennoch weiß sie, dass er da ist.
Sie genießt das leichte Schaukeln in der Hängematte, als sie davongetragen wird und die vertraute Stimme deutlich hört:
„Siehst du, genauso darfst du abhängen im völligen Vertrauen zu mir.
Wer mir ganz und gar vertraut und jedem Vergleich trotz, wird in so heitere, unbekümmerte Lebensform hineinkommen, dass die Welt in unfassbarem Staunen sagen wird: Das ist nicht von dieser Welt. Du glaubst, dass ich vollkommen gut bin. Der vollkommen Gute erschafft nur vollkommen Gutes. Du erfreust Dich jeden Tag an meiner vollkommenen Güte, und so erkennst du dich selber gleichsam im Spiegelbild.
Ich wollte Dich so, wie Du gerad bist. Absolut gut!! Vergleiche dich nicht. Denn du kannst es nicht verbessern oder ändern. Es kommt alles aus mir und ich habe meinen Qualitätsstempel schon daraufgesetzt.“
„Es ist also zu spät.“
„Sozusagen. Der Vergleich tötet, weil er suggeriert, dass du anders sein solltest. Er erstickt das Leben. Du bist genau, wie du sein sollst. Wenn du auf andere schaust, dann tust du es doch nur, um dich mit mir zu freuen! Denn du siehst, was ich sehe.“
"Ich komme wieder und dann wirst du verstehen."

Sonntag, 17. Juli 2011

27. Die Sache mit der Wahrheit

Der-Blick-ins-andere-Land

Mahisha, kann Lesley mit ihren sichtbaren Augen nicht mehr sehen. Wie er gekommen ist, so ist er auch wieder verschwunden.
Voller Dankbarkeit macht Mahisha sich nun wieder auf den Heimweg. Längst ist sie, wie so oft, von Kindern umringt.
Singend und lachend kommt sie den Pfad zum Haus hoch - an jeder Hand ein Kind.

John kommt ihr verschwitz und aufgeregt entgegen:
„Mahisha, wo steckst du nur? Überall suche ich dich! Statt dich an die Vereinbarung zu halten, amüsierst du dich mit den Kindern…! Wollten wir nicht noch Leute finden, die mit uns übereinstimmen? Ach, hast du eigentlich eine Ahnung, wo meine Gitarre hingekommen ist?“

„Hallo, John! Nein, habe ich nicht.“

„Was hast du nicht?“

„Ich habe keine Ahnung, wo deine Gitarre sein könnte.“

Mahisha schaut John aufmerksam an. Irgendwie sieht er müde und angespannt aus:

„John, du bist sehr eifrig…“

„Klingt ja schon fast wie ein Vorwurf. Was ist nur mit dir los? Bedeutet dir das hier alles nichts mehr?“

Mahisha schweigt weise dazu.

„Für wen tust du das alles, John? Wir könnten es doch einfach schön haben.“

John schüttelt den Kopf. „Ich verstehe dich nicht mehr!“
„Wir sehen uns dann nachher, “ ruft er noch im Gehen.

„Man sieht es jedem Menschen an, wofür er sich entschieden hat.“ sagt Lesley und setzt sich auf seinen gewohnten Platz auf der Veranda.

Mahisha dreht sich zu Lesley um:
„Da bist du ja wieder! Ich kenne keinen außer dir, der so etwas sagt, ohne zu verurteilen…
Lesley, sag mal, ist Selbstbestimmung wirklich Mündigkeit? Mir kommen Zweifel...“

"Selbstbestimmung ist gut, weil es den Mut beinhaltet eigene Entscheidungen zu treffen."

Wieder lacht Lesley, so als wenn eine tiefe Freude ihn flutet:
„Die Mündigkeit kommt aus der Übereinstimmung mit mir, weil die Liebe dann alles wieder herstellt. Erst hier findet sich der Mensch und beginnt authentisch zu handeln. Endlich.“

Mahisha steht auf und umarmt Lesley wortlos.

„Früher hätten dich solche Aussagen wütend gemacht. Heute umarmst du sie."
Die Vögel werden mit einem Mal leise und ein böiger Wind kommt auf. Die warme Luft hat sich tagsüber am Boden gesammelt. Nun steigt sie auf.
„Spürst du diesen warmen Wind?“
„Ja, er kündigt ein Gewitter an.
Komm, Mahisha, lass uns durch den warmen Regen laufen.“
„Ja, das mag ich…“
„Ich auch.“

„… und John? Sollte ich ihm nicht helfen?“

"Das ist die Sache mit der Mündigkeit."

Lesley schaut Mahisha einfach eine Weile schweigend an. Dann sagt er nur:
„Sicher, wenn du gehen willst…“

Mahisha schüttelt energisch den Kopf:
„Würde ich jetzt gehen, ich würde die Gemeinschaft mit dem Leben verlassen, um etwas zu tun, was für immer im Abgrund der Bedeutungslosigkeit verschwindet.“

„Viel unerfreulicher, alles was in diesem Antrieb geschieht, begibt sich in direkte Konfrontation mit der Wahrheit. Dieser Antreiber der selbstgefälligen Frömmigkeit bietet sich gerade denen an, die es besonders ernst meinen. Mr. Antreiber arbeitet nicht in meinem Auftrag.“

Man hört einen lauten Donnerschlag.

„Ich nehme an, dass er von der anderen Seite angeheuert wurde. Ein Geheimagent, der sich so gut getarnt hat, dass er für einen echten Auftraggeber gehalten wird.“ Mahisha scheint angestrengt nachzudenken.
„Wie soll ich es John nur sagen, was ich hier von dir erfahre?“
"Wer die Wahrheit will, sucht ihre Nähe."
Lesley schaut in die Ferne und beginnt zu sprechen:
„Die Wahrheit befreit. Aber sie braucht meistens keine Worte um ihre Wohltat zu vollziehen. Es ist eine Kraft, die gelebt wird. Dann entfaltet sie ihre ganze Energie. Wenn du John mit der Wahrheit beschießt, missbrauchst du die Wahrheit als Waffe deiner Ungeduld. Es wird ihn wütend machen, und er wird dich als Feind orten.“

„Es würde eine Lebenslüge ins Wanken bringen…“ wirft Mahisha ein.
"John ist keine Zielscheibe für die Wahrheit. Wahrheit wird nicht gegen jemand eingesetzt. Sie eröffnet ein Angebot. Sie ist dein Leben.

„Du meinst, sie ist in meinem Waffenschrank nicht enthalten? Irgendwie habe ich es immer so gesehen, dass ich einen Waffenschrank verwalte. Aber jetzt ist gerade sonnenklar, dass das Unsinn ist.“

Lesley lacht und schiebt mit der Schuhspitze einen kleinen Tausendfüßler zur Seite.
„Die Kreuzzüge sind doch vorbei, oder?“

„Äh, jetzt schon. Also dann einfach leben. Wieder ist es so einfach, dass ich es ohne dich verworfen hätte, “ resümiert Mahisha ganz entspannt von Lesleys glücklichem Lachen.

„Es gibt nur eine Möglichkeit: Geh weiter. Vertrauen hält dich in Bewegung. Jeder Schritt der gegangen ist, bringt mehr Licht und wird für mehr Leute erkennbar.“
Der Regen hat Mischas Haar mittlerweile völlig durchnässt und tropft von einzelnen Strähnen.

„Aber es scheint so, als ob man mich den Weg nicht einfach gehen lässt.“

„Befindet sich das, was dich aufhalten will tatsächlich auf deinem Weg?“

„Vielleicht nicht.“

„Komm, ich zeig dir was!“ Sofort befindet sich Mahisha wie in einer Art Wachtraum. Sie ist ganz wach und kann dennoch in eine augenscheinlich andere Welt sehen. Sie sieht einen leuchtenden Weg, auf dem sie sich erkennt. Sie geht sicher, hoheitsvoll und liebesgewiss. Da fällt ihr Blick auf eine Gestalt am äußersten Wegesrand. Die Person ist ganz zerlumpt, mit starken Seilen gebunden und fast blind. Mahisha bleibt tief bestürzt stehen, denn sie erkennt, dass es auch eine königliche Gestalt ist - nur wenige Schritte vom sonnendurchfluteten Pfad getrennt. Die zerlumpte Kleidung lässt die adelige Herkunft auch in diesem Zustand noch erkennen. Ihr Herz ist bewegt. Als sie näher kommt, hört sie, wie der Mann sie beschimpft und laut Lügen über sie ausruft. Dann beginnt er in ihre Richtung zu spucken.
Mahisha sieht sich um und sieht Lesley noch immer am gleichen Ort stehen. Langsam gehen sie weiter. Mittlerweile ist auch die Kleidung durchnässt von dem warmen Tropenregen.
„Ich kenne diese Person. Oft war ich wütend darüber, dass sie sich so feindselig verhält und andere aufhetzt, “ beginnt Mahisha dann wieder.
„Nun bist du ihm sehr böse?“ erkundigt sich Lesley.
„Nein, das kann ich nicht. Ich habe deine Liebe zu ihm gesehen.
Könnte ich ihm nicht meine Kleidung geben?“

„Das würde ihm nicht helfen. Die königliche Kleidung und das königliche Erscheinungsbild zeigen in dieser Welt, wie sehr du dem Gesandten vertraust und dein Denken umgewandelt ist. In dem Maße bist du in Autorität gekleidet.“

„Ich kann ihm nicht helfen?“

„O, doch, es gibt etwas. Denk an das Einfache.“

„Ich will es tun“, sagt sie dankbar bei der Aussicht, etwas tun zu können für diesen Mann.

"Du hilfst ihm am meisten, wenn du unbeirrbar weitergehst und deinen Blick auf den Gesandten ausgerichtet hältst, denn er ist jeden Schritt, den du gehst schon gegangen.“

„Ich würde so gerne etwas für ihn tun!“ ruft Mahisha immer noch von der Not überwältigt aus, “ so als hätte sie Lesley nicht richtig verstanden.

Lesley nimmt Mahishas Kopf sanft in seine Hände, so dass sie ihn ansehen kann:
„Jeder Schritt, den du gegangen bist, hinterlässt Spuren, die andere finden können. Nur weil der Gesandte diesen Weg ging, kannst du ihn gehen und so ist es geblieben. Berufene gehen den Weg und je mehr folgen, desto heller und besser erkennbar wird er für andere. Auch du bist eine Gesandte.“

„Ich komme mir so weggestoßen vor mit meinem Erbarmen oder so.“

Lesley lacht: "Nein, nein, das bist du nicht. Das ist doch nur billige Selbstgefälligkeit. Du hältst gerade die falsche Identitätskarte hoch.
Könntest du mal schauen, ob du da nicht noch eine andere hast?"

Mahisha durchkramt ihre Taschen, dann schaut sie Lesley glücklich an: "Ich hab sie jetzt."
„Mahisha, das ist ein Foto von mir.“
„Ja.“
Lesley lächelt und beginnt dann erneut zu sprechen:
„Das Erbarmen aus der Seele wird nur Schaden anrichten, darum wird es zurückgewiesen. Aber was dann bleibt, wenn du vertrauensvoll folgst, ist eine tiefe Entschlossenheit den Weg zu gehen. Das ist die Liebe.“

„Gut, ich verstehe... und Lesley…“

„Ja?“

„Ich bin sehr glücklich über diesen Tag! Danke!“

Freitag, 15. Juli 2011

26. Die Farbe der Aussöhnung!

Regenbogen-hoch-im-Himmel

Mahisha, die gerade ein paar Eier an der Haustür gekauft hat, spürt diese vertraute Gegenwart:
„Lesley! Ich freu mich so! --- Du warst nie weg, nicht wahr?“
„Nie!“ sagt Lesley schlicht und lächelt dabei bis die Grübchen gut zu sehen sind.
„Komm wir gehen ins Dorf.“
Schweigend gehen sie eine Weile nebeneinander her.
„Was beschäftigt Dich?“
„Ich hatte heute einen Forulimu, einen Freiheitskämpfer von Mozambique unter den Patienten. Er ist über die Grenze gekommen: In der Ambulanz habe ich seinen Schulterschuss versorgt. Ich sah das Feuer von Hass in seinen Augen. Von dem Augenblick an hatte ich Schwierigkeiten...“ Mahisha schweigt. Sie erinnert sich daran, dass Lesley ja keine Erklärung braucht.
„Warum sehe ich die Welt noch immer schwarz oder weiß, wenn du dich völlig ausgesöhnt hast?“

Zebra

Mahisha verändert ihre Stimme, um Johns tiefe Stimme zu mimen:
„Weil die Welt eben so ist, mein Schatz. Daran kannst nicht mal du etwas ändern.“
Lesley betrachtet eine blaue Kapseerose, die wie aus den Nichts am Wegesrand aufgetaucht zu sein scheint: Behutsam nimmt er die schöne Blüte zwischen die Finger während er sie mustert:
„Oh, schau mal, ist die nicht schön?“
Mahisha nickt nur.
„Du wartest auf eine Antwort?“
„Ja.“
„Warte nicht mehr. Lebe.“
„Aber Antworten erhellen…“ Mahisha stockt kurz. „Nein, es sind nicht die Erklärungen. Du bist es.“
Lesley wendet seinen Blick von der blauen Rose:
„Erkenntnis malt schwarze und weiße Bilder. Diese Erkenntnis verweigert sich hartnäckig meiner Wahrheit der Erlösung und bewegt sich im engen Schema von gut und böse. Erkenntnis ist erst zufrieden, wenn restlos alles sauber sortiert ist. Es gleicht einer großen Müllsortieranlage: für mich verwertbar – nicht verwertbar.“
„Mein Gott, so schrecklich!!“
„Diese Erkenntnis ist ganz außerhalb von mir.“
„Wenn ich wie du bin, sehe ich alles und jeden ausgesöhnt. Aber dann erkenne ich auch nicht mehr, was schlecht ist...“ klagt Mahisha.
„Du siehst es, ohne das verachtende Sortiersystem, was dich besser machen soll, du vollkommen Gute.“
Er legt eine kurze Pause ein und bricht einen Ast ab, der spitz in den Weg hineinragt, bevor er fortfährt:
„Alles was jetzt durch Liebe berührt wird, erhält erst Sichtbarkeit und damit Bedeutung.
Ja, und weil du mir glaubst, bringst du die Botschaft der Liebe (Aussöhnung) auf alles und Jeden, was mit dir in Kontakt kommt. Dich interessiert nicht schwarz oder weiß – gut oder böse. Du siehst einfach über allem die herrlichen Farben der Aussöhnung und handelst nach dem, was du siehst.“

Regenbogen

Ein kleines Laufhühnchen muss sich verirrt haben. Es piepst kläglich im angrenzenden Maisfeld.
Lesley nimmt es auf den Arm. Sofort beruhigt sich der kleine Flattermann.
Die virtuelle Welt, in der dein Körper sich bewegt, ist nicht das wirkliche Leben. Hättest du nur dieses Leben, hättest du folgerichtig sterben müssen. Wer die Sichtbarkeit für das Leben hält, lebt ein virtuelles Dasein. Die Sichtbarkeit kann keine Veränderungen hervorbringen und keine Wunder bewirken. Sie ist nur die Plattform für das Hervorkommen des eigentlichen Lebens. Die tatsächlichen Veränderungen geschehen in der realen Welt, die nicht sichtbar ist. Da liegen die Schaltzentralen und Kommandobrücken.“
„Lesley, das klingt wie das aufregendste, abenteuerlichste Leben von dem ich je hörte.“
Der Showdown hat längst stattgefunden.
Aber wer wird kommen und diese Schaltzentralen bedienen? Ich habe diese Zentralstellen der Macht längst freigegeben.“
Lesley setzt das Laufhühnchen wieder ab. Sofort erkennt es seine Mutter und rennt mit kleinen Schritten aufgeregt piepsend auf sie zu.

Sonntag, 3. Juli 2011

...

Mahisha denkt noch über die vergangene Begegnung nach, während sie am Morgen zum Spital runter läuft. Dann beginnt sie zu sprechen ohne das jemand zu sehen ist: „Abeline, ich bin einverstanden. Jetzt übernimmst du. Ich geb zu, nicht zu wissen, was für mein Glück wichtig ist.“
Dann öffnet Mahisha die Spitaltür und begrüßt die Helferin Sona.
Hast du schon mal ein Leben sich komplett drehen sehen? Nein? Ich bis dahin auch nicht. Aber es geschah dann. Ein natürliches Leben begann von diesem Tag an zu einem nicht mehr natürlichen zu werden.
„Ma-Ama, guten Morgen. Bitte komm, da wartet schon eine junge Frau mit ihrem Kind auf dich.“

Mahisha hält das kleine Wesen im Arm, das ihr die Mutter in die Arme gedrückt hat. Sie spürt, wie das Leben weniger wird und die Atmung schwächer.
„Wozu hast du dieses Wesen entbunden, wenn es jetzt stirbt?“ schreit die Mutter in hemmungslosem Schmerz sie an. Ma-Ama, ich flehe dich an, tu etwas…!“

Mahisha läuft eilig mit dem Kind ins Behandlungszimmer und beugt sich über den fast leblosen Körper, um eine Infusion zu legen. Eine Welle von Verzweiflung überkommt sie.
„Was tust du da?“ erkundigt sich Abelina mit größter Ruhe.
„Ich tue alles, um dieses Leben zu retten.“ sagt Mahisha etwas ärgerlich.
„Halte den Körper des Kindes einfach nur dicht an dich, Mahisha! Du hast die Kraft, die alles zum Leben bringt. Lass es in den Fluten ruhen.“
„Warum jetzt noch Zeit verlieren?“ meldet sich eine Stimme zu Wort. „Jetzt ist nicht die Zeit für fromme Experimente!“ argumentiert eine andere Stimme. „Du kannst nicht zulassen, dass dieses Kind stirbt. Kämpfe um sein Leben!“ fordert wieder eine andere Stimme.
Mahisha zögert einen Augenblick, dann folgt sie dem ersten Rat. Ja, sie ist sich sicher, es war die vertraute Stimme von Abelina. Hastig nimmt sie das Kind vom Behandlungstisch und hält es dicht an sich gepresst. Mahisha schließt die Augen und atmet einen Augenblick tief durch. Erst geschieht nichts, aber dann lagert sich eine große Ruhe oder vielleicht besser ei n Friede im gesamten Behandlungsraum. Es ist so, als wenn diese Ruhe von leisen Tönen begleitet ist. Eine vollendete Komposition allgültiger Präsenz .
„Wo kommt nur diese wunderbare Musik her?“ fragt sich Mahisha kurz.
Von Mahishas Gesicht tropft der Schweiß auf den kleinen Körper. Das Kind bäumt sich auf – sekundenlang. Dann wird die Atmung des Kindes mit einem Mal tiefer und der Gesichtsausdruck entspannt sich. Bald darauf schläft es mit einem völlig entspannten Ausdruck in ihrem Arm ein.
Die Infusion mit der Medizin tropft unbeachtet auf den Boden. Sie wurde nicht gebraucht.
Mahisha bringt das Kind der Mutter und legt es behutsam in ihren Arm.
Die junge Mutter nimmt das Kind sichtlich bewegt entgegen und betrachtet es aufmerksam:
„Oh, du hast es mit Heilwasser besprengt.“
„Es ist mein Schweiß, aber es hätte auch meine Spucke sein können“, lacht Mahisha.
„Dann ist dein Schweiß Heilwasser“, stellt die Mutter unbeirrt fest und schaut Mahisha dabei an, wie eine Außerirdische.
„Ja, so muss es wohl sein. Nimm dein Kind und genieße mit ihm alle Tage deines Lebens. Das wird IHM gefallen.“
„Und wenn ich das haben möchte, was du hast?“
Mahisha richtet sich auf:
„Bist du dir denn sicher?“ Mahisha schaut die junge Mutter liebevoll prüfend an.
„O, nie war ich mir sicherer!“
„Alles, was du siehst wird für dich an Wert verlieren, weil es dem Besseren Platz macht.“
„Ich will einfach nur, was du hast, koste es was es wolle. Die Götter, denen ich bisher diente mögen mir verzeihen…“
„Gib mir deine Hand, ich zeige dir den Weg. ER wird sich freuen, denn er erwartet dich mit unbändiger Freude.“
Langsam verschwimmt alles um die beiden herum.

25. Wunderkraft

schlafendes-Kind

Mahisha denkt noch über die vergangene Begegnung nach als sie am Morgen ein paar Minuten nach dem Erwachen so daliegt.

„Abelina, dir geht es immer und immer nur darum, dass ich lebe. Dieses Leben ist so wunderbar. Ich habe nicht gewusst, wie schön es ist!“
Tränen laufen über Mahishas Gesicht. „Du sagtest, es liegt außerhalb deiner Möglichkeiten mich zu verlassen, nicht wahr? Jetzt weiß ich es. Liebe verlässt nie!“
Dann beginnt sie zu sprechen ohne das das ungeübte Auge jemand sieht: „Abeline, ich bin einverstanden. Jetzt übernimmst du. Ich geb zu, nicht zu wissen, was für mein Glück wichtig ist.
Aber eines weiß ich, ich möchte dich alles Tage genießen und du darfst mich auch ruhig genießen.“
„Du bist für mich ein Hochgenuss, Mahisha!“
Mahisha tänzelt ins Bad und begrüßt das hoheitliche Spiegelbild fröhlich, aber dennoch voller Respekt: „Guten Morgen, geliebte königliche Majestät! Alles da draußen steht schon Spalier im freudigen Erwarten Ihres Erwachens.“
„Ja, ich weiß. Gleich bin ich so weit. Dies ist ein besonderer Tag!“ antwortet die hoheitliche Erscheinung im Spiegel.
Schließlich verlässt Mahisha das Haus und macht sich auf dem Weg ins Spital. Mahisha bleibt stehen: Nein, sie bildet es sich nicht ein. Alles wirkt strahlender und freudiger: „Jetzt bin ich da.“ flüstert sie in den Wind.
Dann öffnet Mahisha die Spitaltür und begrüßt die Helferin Sona.
Hast du schon mal ein Leben sich komplett drehen sehen? Nein? Ich bis dahin auch nicht. Aber es geschah dann. Ein natürliches Leben begann von diesem Tag an zu einem nicht mehr natürlichen zu werden.
„Ma-Ama, guten Morgen. Bitte komm, da wartet schon eine junge Frau mit ihrem Kind auf dich.“ Sonas Gesichtsausdruck wirkt angespannt und Angstperlen stehen der schwarzen Helferin auf der Stirn.“
Mahisha begrüßt die junge Mutter.
Mahisha hält das kleine Wesen im Arm, das ihr die Mutter in die Arme gedrückt hat.
Mahisha spürt, wie das Leben weniger wird und die Atmung schwächer.
„Wozu hast du dieses Wesen entbunden, wenn es jetzt stirbt?“ schreit die Mutter in hemmungslosem Schmerz sie an. Ma-Ama, ich flehe dich an, tu etwas…!“
War nicht gerade noch der Duft der Königlichkeit da? Wo war er jetzt? Gerade jetzt wo das souveräne Handeln eines Übergelegenen gebraucht wurde?
Mahisha läuft eilig mit dem Kind ins Behandlungszimmer und beugt sich über den fast leblosen Körper, um eine Infusion zu legen. Eine Welle von Verzweiflung überkommt sie.
„Was tust du da?“ erkundigt sich Abelina mit größter Ruhe.
„Ich tue alles, um dieses Leben zu retten.“ sagt Mahisha etwas ärgerlich.
„Halte den Körper des Kindes einfach nur dicht an dich, Mahisha! Du hast die Kraft, die alles zum Leben bringt. Lass es in den Fluten ruhen.“
„Warum jetzt noch Zeit verlieren?“ meldet sich eine Stimme zu Wort.
Mahisha zögert einen Augenblick, dann folgt sie dem Rat. Hastig nimmt sie das Kind vom Behandlungstisch und hält es dicht an sich gepresst. Erst geschieht nichts, aber dann lagert sich eine große Ruhe oder vielleicht besser ein Friede im gesamten Behandlungsraum. Es ist so, als wenn diese Ruhe von leisen Tönen begleitet ist. Eine vollendete Komposition allmächtiger Präsenz .
„Wo kommt nur diese wunderbare Musik her?“ fragt sich Mahisha kurz.
Von Mahishas Gesicht tropft der Schweiß auf den kleinen Körper. Das Kind bäumt sich auf – sekundenlang. Dann wird die Atmung des Kindes mit einem Mal tiefer und der Gesichtsausdruck entspannt sich. Bald darauf schläft es mit einem völlig entspannten Ausdruck in ihrem Arm ein.
Die Infusion mit der Medizin tropft unbeachtet auf den Boden. Sie wurde nicht gebraucht.
Mahisha bringt das Kind der Mutter und legt es behutsam in ihren Arm.
Die junge Mutter nimmt das Kind sichtlich bewegt entgegen und betrachtet es aufmerksam:
„Oh, du hast es mit Heilwasser besprengt.“
„Es ist mein Schweiß, aber es hätte auch meine Spucke sein können“, lacht Mahisha.
„Dann ist dein Schweiß Heilwasser“, stellt die Mutter unbeirrt fest und schaut Mahisha dabei an, wie eine Außerirdische.
„Ja, so muss es wohl sein. Nimm dein Kind und genieße mit ihm alle Tage deines Lebens. Das wird IHM gefallen.“
„Und wenn ich das haben möchte, was du hast?“
Mahisha richtet sich auf:
„Bist du dir denn sicher?“ Mahisha schaut die junge Mutter liebevoll prüfend an.
„O, nie war ich mir sicherer!“
„Alles, was du siehst wird für dich an Wert verlieren.“
„Ich will einfach nur, was du hast, koste es was es wolle. Die Götter, denen ich bisher diente mögen mir verzeihen…“
„Gib mir deine Hand, ich zeige dir den Weg. ER wird sich freuen, denn er erwartet dich mit unbändiger Freude.“
Langsam verschwimmt alles um die beiden herum.
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